PICO_SCAN

(c) 2000, Christa SOMMERER & Laurent MIGNONNEAU

developed for "Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts - Images and Signs of the 21st century"
at the Martin Gropius Bau, Berlin

suppoted by ATR Media Integration and Communications Research Lab, Kyoto
interface design support: Stephen Jones





Abstract:

The modeling of artificial evolution is a major challenge in Artificial Life research as well as for Artificial Life artworks.  In the past we have developed several interactive computer art systems that use artificial life principles in combination with user-machine interaction. [1] The underlying aim of these systems is to study the application of Artificial Life principles to the creation of self-sustaining and evolving interactive artworks.

In 2000 we developed an interactive system called PICO_SCAN. It is an interactive installation that allows users to measure and capture  their users various body data and links them to the creation and evolution of artificial life creatures. The PICO_SCAN system consists of 5 PICO_SCANNER interface device and 5 plasma video screens. When the user picks up the PICO_SCANNER and scans along her body she generates various input data that are specific to her own body characteristics. The collected data information is then used to generate artificial life creatures that can feed on these color values provided by the users video image..

Concept:

PICO_SCAN ist eine interaktive Computer Installation in der Besucher virtuelle Organismen und kŸnstliches Leben erschaffen kšnnen. FŸnf PICO_SCANNER sind mit fŸnf Plasmabildschirmen verbunden: wenn der Besucher einen dieser PICO_SCANNER aufnimmt und damit an seinem eigenen Kšrper entlangscannt, werden dadurch verschiedene Kšrperdaten, wie etwa Farbwerte, Helligkeitswerte, Kšrperspannungswerte, Positionswerte in 3 D sowie ein Videobild des Besuchers erzeugt. Diese Daten geben Auskunft Ÿber die Interaktionswerte des Besuchers und sie ermšglichen dem System damit kŸnstliche Lebewesen zu erschaffen. AbhŠnging von den Farb-, Textur- und Lichtwerten des Kšrpers des Besuchers sowie auch von dessen Kšrperspannung, kšnnen immer wieder neue und verschiedenartige kŸnstliche Organismen erzeugt werden. Genetische Algorithmen erlauben es, die Interaktionsparameter des Besucher an die Designparameter der kŸnstlichen Lebewesen anzubinden. Das Verhalten der einzelnen Organismen wird ausschliesslich durch deren Kšrperbeschaffenheit und deren BewegungsfŠhigkeit bestimmt: manche dieser Kreaturen sind schneller und aggressiver, wŠhrend andere langsamer und friedfertiger sind.

Der Besucher sieht die von ihm geschaffenen Lebewesen sofort am Plasmabildschirm wo sie sich lebhaft herumbewegen. Um zu Ÿberleben und auch um sich fortzupflanzen, mŸssen diese vorerst Energie ansammeln: dies geschieht dadurch, dass sie die Farbwerte des vom PICO_SCANNER erzeugten Videobildes auffressen. Manche Organismen lieben zum Beispiel blaue Pixel, wŠhrend andere Kreaturen eine Vorliebe fŸr rote oder gelbe Pixel oder auch Farbwerte dazwischen haben. Um den Kreaturen bei der Futtersuche behilflich zu sein, kann der Besucher mit Hilfe des PICO_SCANNERs an seinen verschiedenen Kšrperstellen entlangscannen um somit eine VielfŠltigkeit an Farb-, Licht- und Texturwerten zu erzeugen. Sobald eine Kreatur genŸgend Farbpixel aufgefressen und somit Energie angesammelt hat, kann sie sich mit einer Partnerkreatur paaren: dabei ensteht eine Kindkreatur die sich sofort wieder unter ihre Mitkreaturen mischt um mit diesen in Interaktion zu treten.

Insgesamt kšnnen in PICO_SCAN 5 Besucher gleichzeitig Kreaturen erzeugen und fŸttern. Besucher und deren kŸnstliche Lebewesen kšnnen jedoch auch miteinander interagieren und kommunizieren: indem ein Besucher einen anderen Besucher berŸhrt, immigrieren "seine" Organismen zum Bildschirm des anderen Besuchers und pflanzen sich dort mit Partnerorganismen fort: so entstehen immer wieder neue Kindorganismen, die eine genetische Mischung ihrer Elternorganismen darstellen. In einigen FŠllen sind die Organismen unterschiedlicher Besucher jedoch miteinander nicht kompatibel: in diesem Falle werden die beiden Organismenpopulationen versuchen sich gegenseitig zu attakieren, deren Besitzer kšnnen jedoch versuchen "ihre" Kreaturen zu beschŸtzen. In PICO_SCAN werden Besucher also kŸnstliches Leben erschaffen, dieses beschŸtzen und pflegen und mit den kŸnstlichen Lebewesen anderer Besucher fortzupflanzen versuchen.

PICO_SCAN stellt somit eine weitere Entwicklung in unserer BemŸhung um die Schaffung kŸnstlicher Lebens- und Kunstsysteme dar, die sich durch die Interaktion zwischen Betrachter und der dem System inherenten "Artificial Life" Struktur zu evolutiven Kunstwelten entfalten kšnnen ("Art as a Living System").

Literature:

L. Mignonneau and C. Sommerer, "PICO_SCAN - using body data to create artificial life forms," In: Proceedings of the AROB 5thÕ00 - International Conference on Artificial Life and Robotics, Oita, Japan, 2000.

C. Sommerer and L. Mignonneau, "Art as a Living System," In: Art @ Science, C. Sommerer and L. Mignonneau (eds.), Springer Verlag, Vienna New York, pp 148-161, 1998.